Maurer (Larson) 551 ca. 1928
Diese Maurer concert-size (15inch) war in einem beklagenswerten Zustand als sie vor ein paar Jahren in Einzelteilen, d.h. Korpus und Hals demontiert , hier an kam. Ein paar schlimme Sprünge in der Decke, in den Zargen und im Boden. Offensichtlich hatte der Vorbesitzer angefangen , die Decke des Instrumentes mit Schmirgelpapier zu bearbeiten um eine an den Kanten noch sichtbare , schlecht gemachte Nachlackierung zu entfernen. Die Brücke fehlte ganz und teilweise waren die Einlegearbeiten im ziemlich zerfurchten Griffbrett heraus gefallen. Aus dem die Decke umlaufenden Intarsienband fehlten ein paar Zentimeter. Mechaniken und Bridge-Pins waren noch vorhanden. Thomas Amberger hat das Instrument komplett saniert. Dabei wurden folgende Arbeiten durchgeführt. Die Lackreste an der Decke wurden komplett entfernt, sämtliche Sprünge fachmännisch stabilisiert bzw. repariert, die fehlenden Deckenidie Decke mit Schellack (dem eigentlichen Originallack) mehrfach bestrichen und jeweils poliert, der Originallack der Zargen und des Bodens wurde ebenfalls mehrfach poliert, sowie anschließend eine originalgetreue Ersatzbrücke aus Ebenholz gefertigt und montiert. Das Griffbrett wurde begradigt, Bünde und fehlende Inlays eingesetzt , der Mahagonihals-Hals mit perfektem Halswinkel wieder eingebaut und das Instrument optimal eingestellt. Ich habe selten ein so schönes und lebendig gemasertes Palisander gesehen. Noch beeindruckender als die Optik dieses Instrumentes ist allerdings sein Klang. Da bewegt sie sich irgendwo zwischen einer Gibson Nick Lukas und einer Martin OM-28 , wem so ein Vergleich helfen mag. Dazu kommen deutliche Klanganteile, die offensichtlich auf die doch sehr individuelle und einzigartige Bauweise der Larson-Brüder zurück zu führen sind. Das Spiel auf der kurzen Mensur der 551, mit 12 Bünden bis zum Korpus, liefert kräftige , klare und durchsetzungsfähige Mitten , feine und brilliante Höhen und trotzdem einen recht runden und sehr warm klingenden Bass. Für den Fingerpicker ideal , denn jede einzelne Saite bildet sich im Klang ganz deutlich hörbar und differenziert ab.